Grebenau (Guxhagen)
Grebenau Gemeinde Guxhagen
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Koordinaten: | 51° 12′ N, 9° 30′ O |
Höhe: | 164 m ü. NHN |
Fläche: | 1,16 km²[1] |
Einwohner: | 263 (30. Juni 2018)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 227 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. März 1971 |
Postleitzahl: | 34302 |
Vorwahl: | 05665 |
Grebenau ist ein Ortsteil der Gemeinde Guxhagen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grebenau liegt im unteren Tal der das Dorf nördlich im Rahmen einer Flussschleife umfließenden Fulda, an die sich flussabwärts beim nahen Büchenwerra eine weitere Fuldaschleife anschließt; beide Male ändert der Fluss seine Fließrichtung um jeweils etwa 180 Grad. Der Ort befindet sich zwischen dem Guxhagener Kernort (jenseits der Flussschleife) im Nordwesten, Albshausen im Osten, Körle im Südosten (alle jenseits der Fulda), Wagenfurth (diesseits der Fulda) im Südsüdosten und Büchenwerra (jenseits der Fulda) im Südsüdwesten. In Richtung Süden leitet die Umlauferhebung der Fuldaschleife mit einer 190,8 m hohen Stelle, die etwas südlich des Dorfs liegt, über ein Gebiet mit Wochenendhäusern und vorbei am Schleifsteinskopf (305,4 m) zum Quillerkopf (ca. 345 m) über.
Die Gemarkung Grebenau hat eine Größe von etwa 116 Hektar, davon sind drei Hektar Wald.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Grebenau erfolgte unter dem Namen Grabenouua im Jahr 1057 in einer Urkunde der Reichsabtei Hersfeld. Eine mit dem Jahr 786 datierte Urkunde stellte sich als Fälschung heraus. Dort wird sie Schenkung Kaiser Karls des Großen von Dorf und Kirche an das Kloster Hersfeld beurkundet. Der Mönch Bruno stellt im Jahr 1057 fest, dass die Urkunde gefälscht ist. Im Jahr 1057 sind Kirche und Dorf Grebenau Eigentum des Klosters Hersfeld.[1]
Die Schule in Grebenau reicht bis in die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg zurück und stand unmittelbar am Kirchhof. 1864 wurde durch Tausch das Schulgebäude angeschafft, das dann bis 1975 gestanden hat, ehe es abgerissen und an gleicher Stelle ein Feuerwehrhaus erbaut wurde. Ein denkwürdiges Ereignis für den Ort war der Bau einer Brücke über die Fulda im Jahre 1907.
Zum 1. März 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Grebenau im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Ortsteil der Gemeinde Guxhagen eingegliedert.[3][4] Für Grebenau wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Grebenau angehört(e):[1][6]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Melsungen
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Melsungen
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Melsungen
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Melsungen[7]
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen[8]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Melsungen
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Grebenau 276 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 45 Einwohner unter 18 Jahren, 114 zwischen 18 und 49, 54 zwischen 50 und 64 und 63 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 126 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 45 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 27 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 75 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grebenau: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 148 | |||
1840 | 165 | |||
1846 | 194 | |||
1852 | 147 | |||
1858 | 150 | |||
1864 | 145 | |||
1871 | 150 | |||
1875 | 136 | |||
1885 | 145 | |||
1895 | 140 | |||
1905 | 141 | |||
1910 | 136 | |||
1925 | 142 | |||
1939 | 157 | |||
1946 | 254 | |||
1950 | 250 | |||
1956 | 204 | |||
1961 | 184 | |||
1967 | 207 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
1996 | 276 | |||
2002 | 290 | |||
2006 | 284 | |||
2010 | 283 | |||
2011 | 276 | |||
2018 | 263 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Spangenberg:[10]; Zensus 2011[9] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1885: | 145 evangelische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 165 evangelische (= 89,67 %), 16 katholische (= 8,70 %) Einwohner[1] |
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt folgende Vereine im Ort:
- Freiwillige Feuerwehr Guxhagen-Grebenau
- Schützenverein
- Hanomagfreunde Grebenau
- SGG Sportgemeinschaft Grebenau
- Heimatverein Grebenau
- Maschinenring Grebenau
- Kirmesteam Grebenau
- Kulturverein Grebenau
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nordöstlich von Grebenau zweigt jenseits der Fulda von der Bundesstraße 83 die Kreisstraße 147 ab, die nach Überbrücken des Flusses durch das Dorf und danach in Richtung Süden nach und dann durch Wagenfurth führt. Die Ortschaft liegt am Fulda-Radweg (Hessischer Radfernweg R1) und am Fulda-Weser-Radweg, die zwischen den beiden Fuldaschleifen und damit zwischen Grebenau und Büchenwerra seit 1999 über eine Rad- und Fußwegbrücke führen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h Grebenau, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 26. Juni 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Grebenau. In: Webauftritt. Gemeinde Guxhagen, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Oktober 2020; abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 3. März 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 12, S. 474, Punkt 535, Abs. 3 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 405 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 97 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Guxhagen, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 39 f. (MDZ Digitalisat ).
- ↑ Trennung von Justiz (Justizamt Melsungen) und Verwaltung 1822: Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 72.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 90, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Einwohnerzahlen der Gemeinde Guxhagen (aus Webarchiv): 1996, 2002, 2006, 2010, 2018
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grebenau. In: Webauftritt. Gemeinde Guxhagen
- Aus der Geschichte von Grebenau. In: Archiv Guxhagen.
- Grebenau, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Grebenau nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie